Kurier-Journal

„Genug Gründe, optimistisch zu bleiben”

Neujahrsempfang der Klinik St. Josef

(Fortsetzung von Seite 1)

St.Vith. – Den Einstieg in das Netzwerk habe man genutzt, um eine enge Partnerschaft mit dem St. Nikolaus-Hospital in Eupen einzugehen und diese mit Leben zu füllen. „Die Klinik St. Josef ist gerne bereit, ihre Verantwortung bei den Überlegungen zu einem Gesamtkonzept für die medizinische Versorgung in der DG zu übernehmen und mit allen Beteiligten partnerschaftlich zusammenzuarbeiten“, betonte Joseph Backes. Nicht zuletzt arbeite man mit dem Partner Vivias am Masterplan Eifel – eine weitere Etappe, um die Zukunft der medizinischen Versorgung und der Seniorenbetreuung in der Eifel zu sichern.

Der ärztliche Direktor Dr. Paul Pardon nannte die Klinik St. Josef „eine kleine Perle“ und hatte inzwischen nach eigenen Angaben ausreichend Gelegenheit, zu erfahren, wie das St.Vither Krankenhaus als unverzichtbarer Bestandteil der Gesundheitsversorgung in der Region funktioniert. „Der eine oder andere dürfte sich gefragt haben, was ich als Westflame in der abgelegenen Eifel zu suchen habe, aber ich konnte mich schnell davon überzeugen, dass dieses kleine Krankenhaus eine absolute Existenzberechtigung hat.“

Die Bedingungen für das Personal seien hart, „aber alle geben jeden Tag ihr Bestes und sie standen wie Kämpfer an der Front, als die Covid-Welle unsere Gesellschaft völlig umgekrempelt hat“. Mehr denn je sei die Gewährleistung einer hochwertigen Gesundheitsversorgung Teamarbeit: „Früher sagte man, ohne Ärzte gibt es kein Krankenhaus, heute heißt es, ohne Pflegekräfte gibt es kein Krankenhaus. Beides stimmt natürlich, ist aber gleichzeitig nur eine Halbwahrheit. Ohne die Arbeit, die im Verborgenen stattfindet, modern als „Back Office“ bezeichnet, ohne den technischen Dienst, die Küche, die Raumpflege, die Sekretariate, die Paramedizin und alle weiteren Dienste könnte ein Krankenhaus schlichtweg nicht bestehen.“

Die Bevölkerung müsse sich darüber im Klaren sein, dass das Gesundheitswesen unter enormem Druck stehe. „Die Kosten sind hoch, die Ressourcen sind knapp. Die Vorschriften ändern sich und es wird mehr ambulant und tagesklinisch gearbeitet. Es werden nur Patienten aufgenommen, bei denen eine stationäre Behandlung unumgänglich ist. Eine weitere Folge ist natürlich, dass die Pflegebelastung in den Krankenhäusern zunimmt, weil nur kränkere und pflegebedürftigere Menschen aufgenommen werden.“

Generaldirektor Gaëtan Dumoulin bekräftigte, „dass die Bevölkerung, unsere Patienten, mehr denn je auf uns angewiesen sind. Wir müssen unser Angebot aber noch ausbauen, da es heute angesichts der demografischen Entwicklung insbesondere im Bereich der Geriatrie nicht ausreichend ist.“ Eine weitere wichtige Erkenntnis sei, „dass wir in dieser Zeit des ständigen Wandels und der Reformen mit dem rasanten Tempo der Umwälzungen Schritt halten müssen, ohne unseren Kurs und unsere Werte zu verlieren. Jede Veränderung stellt eine Bedrohung dar, aber auch eine Chance, uns selbst zu hinterfragen und uns zu verbessern.“

Problematisch seien der Personalmangel und die Unterfinanzierung des Gesundheitssektors: „Wir erleben täglich schwierige Situationen, in denen einige Patienten nicht die Pflege erhalten, die sie erhalten sollten. Dieser Personalmangel wirkt sich auch negativ auf unsere Finanzierung aus. Wir müssen nämlich Betten schließen und diese Schließung von Betten wird sich in zwei Jahren negativ auf unsere Finanzierung auswirken. Wo wir zusätzliche Finanzmittel erhalten sollten, um die Wiedereröffnung von Betten zu ermöglichen, bestraft uns das föderale Gesetz, weil wir Betten schließen, um die Qualität der Pflege und das Wohlergehen unserer Mitarbeiter zu gewährleisten. Darüber hinaus ist die Finanzierung der Betriebskosten strukturell unzureichend und deckt nicht unsere tatsächlichen Kosten. Auch die Finanzierung unserer Investitionen hat sich seit der sechsten Staatsreform verschlechtert.“ Dennoch gebe es durchaus auch genügend Gründe für Optimismus: „Wir können auf die Unterstützung der Deutschsprachigen Gemeinschaft zählen. Wir haben das Glück, in einer bürgernahen Gemeinschaft zu leben, in der die öffentlichen Behörden offen für Diskussionen und für die Entwicklung konstruktiver und partizipativer Lösungen sind.“ Hoffnung bringe auch das Move-Netzwerk, die Zusammenarbeit mit Eupen und dem CHC. „2022 hat es uns ermöglicht, das Vertrauen und die gesunde Basis unserer Partnerschaft zu stärken. Wir sind bereit, mit diesen beiden erstklassigen Partnern gemeinsame Lösungen für unsere gemeinsamen Schwierigkeiten zu finden.“ Der dritte Grund, optimistisch zu sein, seitzugleich der wichtigste von allen: „Unsere Mitarbeiter. Wir haben das Glück, in unserer Klinik auf gute Mitarbeiter zählen zu können, sowohl bei den Ärzten, in der Pflege, als auch bei den Angestellten und Selbstständigen und in allen anderen Bereichen.“

Gesundheitsminister Antonios Antoniadis (SP) sagte der Klinik St. Josef in einem Grußwort jede Unterstützung seitens der DG, etwa bei der beabsichtigten Anschaffung eines neuen MRT-Geräts, der Vertiefung des Netzwerkes und der Umsetzung des Masterplans Eifel zu. Nach den Ehrungen ging es zum gemütlicheren Teil über.

Ehrungen und Verabschiedungen in den Ruhestand

Im Rahmen des Neujahrsempfangs der Klinik St. Josef wurden folgende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter geehrt bzw. in den Ruhestand verabschiedet.

– 15 Jahre: Dajana André, Véronique Crasson, Stephanie Dannemark, Laurence Dethier, Jessica Fank, Nadine Heng, Barbara Hugo, Kerstin Kringels, Philippe Mackels, Dr. Yves Gaspar, Dr. Nathalie Schmitz

– 20 Jahre: Fabienne Arens, Ilona Bommes, Isabelle Cottin, Monika Schroeder, Isabelle Talbot, Hilde Beeldens

– 25 Jahre: Elke Christen, Katja Hepp, Bianca Rondelez, Mario Schür, Dr. Vitalo Giordano, Dr. Nasli Tassoudji

– 30 Jahre: Manfred Desenfants, Nadja Jacobs, Annemie Lentz, Veronika Mausen, Jacqueline Hilgers, Sabine Langer, Lydia Magney, Monika Schweyen, Dr. Manfred Pip, Claudia Jacobs, Patrick Schumacher, Doris Veithen

– 35 Jahre: Marc Schank

– 40 Jahre: Johanna Foeteler, Monika Reuter

– Pensionierung: Marc Schank, Anna Maria Dahm, Jacqeline Consten, Elisabeth Zierden-Eigner, Hilde Beeldens, Dr. Anton Geukens

(Quelle GrenzEcho)

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