Kurier-Journal

Oskars Kleid

Belgienpremiere im Kino Scala

Büllingen. – Seit Ben (Florian David Fitz) von seiner Ex-Frau Mira (Marie Burchard) und den gemeinsamen Kindern Oskar (Laurì) und Erna (Ava Petsch) getrennt lebt, ist sein Leben aus den Fugen geraten. Allein in seiner Doppelhaushälfte schleppt er sich durch schlaflose Nächte und beginnt den Tag mit Müsli und Bier. Doch unerwartet erhält Ben eine zweite Chance zu beweisen, dass er ein perfekter Vater sein kann. Als die hochschwangere Mira vorzeitig ins Krankenhaus muss, ziehen seine Kids vorübergehend bei ihm ein. Es läuft allerdings nicht ganz nach Plan.

Das merkt Ben spätestens, als er die Koffer aufmacht. Denn da ist es: Oskars Kleid. Und mit diesem unschuldigen Kleid beginnt für Ben und seine völlig normal verkorkste Familie ein Abenteuer, an dessen Ende alles anders – und keiner mehr derselbe – ist. Familie ist ein Ort, an dem es egal ist, wer du bist und wie du bist. Ob Junge oder Mädchen, alt oder jung, introvertiert oder exzentrisch. Doch ist das wirklich so? Und wie verhalten sich die nächsten Verwandten, wenn diese Schubladen zu eng werden? Nicht immer passen unsere Kinder und Enkel in die bekannten Normen, und damit müssen wir klarkommen. Diesen Fragen gehen Drehbuchautor Florian David Fitz und Regisseur Hüseyin Tabak in der bewegenden Tragikomödie „Oskars Kleid“ auf den Grund. Es ist eine herzerwärmende Vater-Sohn-Geschichte, die sich mit einem lange Zeit wenig beachteten Thema auf nachdenkliche und zugleich unterhaltsame Weise beschäftigt: Transgender-Kinder. Die innere Zerrissenheit, wenn Körper und gefühltes Geschlecht nicht übereinstimmen, erschwert es Kindern, ihren Platz im Leben zu finden. Obwohl die Akzeptanz der Eltern als wichtige Basis notwendig wäre, fällt es vielen Erwachsenen schwer, zu verstehen und zu respektieren, dass ihr Kind nicht „nur eine Phase“ durchlebt. Hauptdarsteller und Autor Florian David Fitz, der das Drehbuch schrieb, erzählt mit Mut zur Ehrlichkeit und humorvollen Zwischentönen die Geschichte eines überforderten Vaters, der mit der grundlegenden Identitätssuche seines Kindes an die eigenen Grenzen der Akzeptanz gerät. In der Rolle von Oskar/Lili gibt Newcomerin Laurì ihr Schauspieldebüt.

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