Kurier-Journal

Eupens Unterstadt und das Wasser

Pfarrbibliotheken Eupen: Thema des Monats

Eupen. – In der Nacht vom 14. auf den 15. Juli 2021 verwandelte eine Flutwelle weite Teile der Eupener Unterstadt in ein Trümmerfeld. Ein seit Jahrhunderten für Eupens Wirtschaft wesentlicher Faktor – das Wasser – war vom Segen zum Fluch geworden. Schon die erste Besiedlung des Gebiets „unter der Haas“ im 14./15. Jahrhundert hatte die Nutzung der Wasserkraft von Weser und Hill zum Ziel. Sie ermöglichte die Verarbeitung des vor Ort gewonnenen Eisenerzes.

Drei Jahrhunderte später siedelten sich die ersten Textilunternehmen in der Unterstadt an. Sie stauten Weser und Hill und leiteten das Wasser über Kanäle in ihre Produktionsstätten um. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dachten Eupener und Vervierser Fabrikanten sogar über den Bau einer gemeinsam zu nutzenden Wesertalsperre nach.

Das Projekt scheiterte nicht zuletzt am Einspruch der Unterstädter. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts bekräftigten der Bau des Kammgarnwerks und die Eröffnung des Kabelwerks nochmals die Bedeutung der Unterstadt als Industriestandort. Dass es dann doch noch zum Bau einer Talsperre am Zusammenfluss von Weser und Getzbach kam, hatte mit Industrie indessen nur am Rande etwas zu tun. Im Vordergrund stand die Behebung der Trinkwassernot, die Eupen ebenfalls seit Jahrhunderten immer wieder heimsuchte. Die Regulierung des Wasseraufkommens der Weser war dabei zweitrangig. Die Überschwemmungen der Jahre 1985 und 2021 haben allerdings auf tragische Art und Weise gezeigt, dass diesem Faktor künftig weitaus mehr Aufmerksamkeit gewidmet werden muss.

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