Kurier-Journal

Der Vorlauteste hat nicht immer Recht!

Ostbelgien.- Spätestens seit der Präsidentschaft Donald Trumps ist klar: Der Vorlauteste hat nicht immer Recht. Trump hatte auch sehr großen Anteil daran, dass Fake News Eingang in den Alltagswortschatz gefunden haben. Fake News, zu Deutsch gefälschte Nachrichten, sind bewusst unwahre bzw. frei erfundene Tatsachenbehauptungen, die als Nachrichten getarnt in den (Sozialen) Medien verbreitet werden. Die Urheber erhoffen sich durch die Verbreitung u.a. mehr Aufmerksamkeit sowie finanzielle oder politische Vorteile. Mittlerweile sind die Verbreitung von Fake News und Verschwörungserzählungen ebenso wie die Hetze im Internet auch ein großes Problem in Ostbelgien, was sich nicht zuletzt am Rücktritt eines ostbelgischen Politikers zeigte. Denn Trolls, also Personen, die mit Äußerungen im Netz bewusst provozieren wollen, verstecken sich hinter Pseudonymen und greifen unbegründet und im Schutze der Anonymität munter Menschen an. Welchen Schaden sie damit anrichten, ist ihnen nicht bewusst.

Im vergangenen Herbst haben sich deshalb verschiedene Organisationen aus der ostbelgischen Zivilgesellschaft zusammengeschlossen, um zu einem höflicheren und reflektierten Umgang miteinander in den Sozialen Medien aufzurufen. Dabei ist die Kampagne „Speak Up! gegen Fake-News und Hetze im Netz“ entstanden. Sie richtet sich an alle, die nicht länger schweigen wollen und ein Zeichen gegen Fake News und Hetze im Internet setzen wollen.

Neben dem Institut für Demokratiepädagogik der Autonomen Hochschule, das die Koordination des Projekts inne hat, gehören dem ostbelgischen Aktionsbündnis auch das Medienzentrum – Zentrum für Medienkompetenz, kaleido – Zentrum  für gesunde Entwicklung von Kindern und Jugendlichen, Wegweiser Ostbelgien, der RdJ – Rat der deutschsprachigen Jugend und der RfE – Rat für Erwachsenenbildung an. Zudem findet die Kampagne in der ostbelgischen Medienlandschaft breite Unterstützung. Auch die Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft möchte Politische Bildung stärken und begrüßt die Speak up-Kampagne der engagierten Bürgerinnen und Bürger.

Der Rat der deutschsprachigen Jugend, ebenso wie der Rat für Erwachsenenbildung, freuen sich, Teil der ostbelgischen Kampagne zu sein. Beiden Organisationen liegen die Medienkompetenz und die Förderung der demokratischen Kultur in einer zunehmend digitalisierten Welt am Herzen. Sie treten – ebenso wie alle anderen Kooperationspartner*innen – dafür ein, den respektvollen Umgang miteinander und die Vermittlung von faktenbasierten Inhalten zu fördern

Auf der Facebookseite https://www.facebook.com/Speakupostbelgien informiert das Speak up-Projektbündnis über aktuelle Neuigkeiten. In den letzten Tagen postete das Speak up-Team dort Fotos von den Plakaten, die im Januar in zwölf Citylights in Bütgenbach, Eupen, Kelmis, Lontzen und St. Vith zu sehen sind.

Geplant ist nun, die Kampagne auf noch breitere Füße zu stellen. Um die Speak up-Kampagne noch bekannter zu machen und den ostbelgischen Jugendlichen zu zeigen, wie sie Fake News erkennen und was sie dagegen machen können, bietet das Institut für Demokratiepädagogik im Rahmen des Demokratie macht Schule Programms entsprechende Begleitworkshops an. Kindergartenkinder und Schüler*innen lernen in altersgemäßen Workshops die Speak up-Plakate, Gif-Animationen und Buttons kennen, mit denen sie in den Sozialen Medien gegen Fake News und Hetze eintreten können.  Zudem führen sie erste Faktenchecks durch. Die Speak up-Buttons und Gifs können übrigens alle Interessierten auf der Website des Instituts für Demokratiepädagogik (https://idp-dg.be/fake-news/) downloaden, auf der es auch weitere Tipps zum Umgang mit Fake News gibt.

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