Nettersheim/Büllingen.- Aufgrund der aktuellen Umstände fand die Preisverleihung nicht wie geplant im feierlichen Rahmen im Holzkompetenzzentrum Rheinland statt, sondern als Online-Event. Selbst die Preisträger verfolgten die Veranstaltung über Web-TV.
Insgesamt 57 Projekte aus allen Regionen der deutschen und belgischen Eifel sowie auch viele aus dem angrenzenden Luxemburg waren bei diesem grenzüberschreitenden Wettbewerb eingereicht worden. „Die steigende Anzahl und Qualität der Einreichungen von Ausgabe zu Ausgabe zeigt, dass sich die Kontinuität in der Auslobung des Preises bewährt und das Engagement auf dem richtigen Weg ist“, freuen sich die Organisatoren über diese breite Beteiligung.
40 Bewerbungen kamen aus dem Bereich Neubau.
Sechs Bewerbungen kamen aus Belgien, zwölf aus Luxemburg und 39 aus Deutschland, davon 17 aus Nordrhein-Westfalen und 22 aus Rheinland-Pfalz.
Der Wettbewerb richtet sich an öffentliche, private und gewerbliche Bauherren, Architekten und Tragwerksplaner. Die Bauwerke und Objekte wurden zwischen dem 1. September 2016 und dem 31. Juli 2020 fertiggestellt. 40 Bewerbungen stammten aus der Kategorie Neubau, zehn aus dem Bereich Umbau und in sieben Fällen handelte es sich um Sonderprojekte.
Ziel dieser Initiative ist es, die positiven Eigenschaften des uralten Baustoffes Holz in den Vordergrund zu rücken und zu zeigen, dass er beim nachhaltigen und klimafreundlichen Bauen unverzichtbar ist. Dabei ist es natürlich das Ansinnen der Initiatoren, das Bewusstsein für gute Architektur, Klimaschutz und regionale Wertschöpfung zu wecken.
Die Fachjury setzte sich zusammen aus Dipl.-Ing. Michael Arns (ehemaliger Vizepräsident der Architektenkammer NRW), Prof. Dr.-Ing. Wilfried Moorkamp (Lehrgebiet Holzbau und Nachhaltiges Bauen, FH Aachen), Dipl.-Ing. Michael Müller (ACMS Architekten), Hannsjörg Pohlmeyer (Holzbau-Cluster Rheinland-Pfalz), Iris Poth (Stabsstelle Struktur- und Wirtschaftsförderung Kreis Euskirchen), Dipl.-Ing. Joachim Seinecke (Archplan GmbH) sowie von ostbelgischer Seite Valerie Jakoby (Impulszentrum Holz und nachhaltiges Bauen, WFG). Insgesamt entschieden die Fachleute, vier Preise und neun Anerkennungen unter den 57 Einreichungen zu vergeben. Eine Anerkennung ging dabei an ein ostbelgisches Unternehmen, die Firma X-Wood in Büllingen und dies für die Industrieholzhalle der CFM Schiller GmbH in Roetgen. Es handele sich hier um einen Bausektor, „der gemeinhin frei von Architektur ist, sondern mehr auf Zweckmäßigkeit und Kostenersparnis ausgerichtet ist“, hieß es in der Begründung. In diesem Projekt zeige der Holzbau, dass serielles Bauen durchaus auch zu ästhetischen Lösungen führen kann und dies im großen Maßstab. X-Wood, 2015 von dem ausgebildeten Bautechniker Michael Schumacher gegründet, konzipiert maßgeschneiderte Holzhallen. Die Firma ist international tätig und hat beispielsweise Produktions- und Lagerhallen, Sportzentren oder beispielsweise den Dorfsaal in Oudler realisiert. Bei dem ausgezeichneten Projekt handelt es sich um eine Industriehalle für den Betrieb CFM Schiller in der Roetgener Vennstraße, der Schwingisolier- und Prüfstandsysteme entwickelt.
Die weiteren Anerkennungen gingen an den Pavillon auf dem Paulusplatz in Trier, den Arbeitsspeicher Gut Hombusch, ein Haus für Hühner in Nettersheim, eine Fußgänger- und Radbrücke über die Ruhr, die Turnhalle Wachtberg, das Forstamtgebäude der Nationalparkverwaltung Eifel, die Mobile Schule IGS Trier und die LOT-Tennishalle in Luxemburg.
Die vier Preisträger des Wettbewerbs sind das Lycée Technique pour Professions de Santè Ettelbrück, der Alte Güterbahnhof Remagen, die Akademie der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit in Bonn sowie das Quartier Nonnewiesen in Esch-sur-Alzette. Kriterien bei der Bewertung waren die werkstoffgerechte Verwendung von Holz, gestalterische und konstruktive Merkmale des Bauwerks, die Integration in das gegebene Landschafts- und Siedlungsbild, die Energieeffizienz und Klimabilanz des Bauwerks, die Wirtschaftlichkeit in Betrieb und Unterhalt, der Umgang mit bestehender Bausubstanz (Sanierung oder Umbau) sowie die Herkunft der Holzprodukte aus nachhaltiger, heimischer Forstwirtschaft. (Quelle: Grenzecho)
Kommentieren