Kurier-Journal

Feministischer Kunstpreis 2025

IKOB

Eupen. – Das IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst freut sich, die Gewinner:innen des IKOB – Feministischen Kunstpreises 2025 bekanntzugeben. In einer Welt, die zunehmend von rechtspopulistischen Strömungen und politischem Revanchismus geprägt ist, erweist sich feministische Kunstpraxis als widerständig, visionär und essenziell. Mit über 450 Bewerbungen aus Belgien, Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg war die diesjährige Ausgabe des Preises ein eindrucksvolles Zeugnis für die Relevanz feministischer Perspektiven in der Gegenwartskunst.

Die internationale Jury, bestehend aus Caitlin Hennen, Jemima Kulumba, Noor Mertens, Stilbé Schroeder und Marnie Slater, wählte aus elf Finalist:innen drei Preisträger:innen aus. Die Preisverleihung fand am 13. April im Rahmen der Ausstellungseröffnung im IKOB in Eupen statt.

1. Preis: Sandra Singh

Der mit 3.000 € dotierte erste Preis ging an die deutsch-indische Künstlerin Sandra Singh, für ihr multimediales Projekt VIRTUAL WAR (on Women) (2024/25) welches sich mit digitaler Frauenfeindlichkeit und deren realen Konsequenzen beschäftigt. Singh analysiert die sogenannte „Manosphäre“ – ein toxisches Netzwerk misogyn geprägter Online-Foren – und verwebt Interviews, Chatauszüge, Videomaterial und Daten zu einer immersiven Installation. Besucher:innen können einzelne Bildschirme interaktiv steuern, begleitet von einem vertiefenden Booklet. Singh erschafft so einen Raum, der Information, Kunst und Aktivismus verbindet – ein mahnendes wie auch aufklärendes Werk.

Sandra Singh lebt und arbeitet in München.

2. Preis: Herlinde Raeman

Die belgische Künstlerin Herlinde Raeman erhält 2.000 € für ihr sensibles, kollaboratives Projekt the mom/artist notebook pt. I zur Erfahrung von Mutterschaft und künstlerischer Praxis. Gemeinsam mit befreundeten Künstlerinnen-Müttern hat sie ein visuelles Tagebuch erschaffen, das analoge Fotografien, persönliche Texte und Tonaufnahmen vereint. Raeman zeigt: Kunst und Care-Arbeit sind keine Gegensätze – sie können ineinanderfließen und sich gegenseitig nähren.

Herlinde Raeman lebt und arbeitet in Belgien.

3. Preis (Ostbelgien): You Huize

Für ihre kraftvolle visuelle Sprache, die Mode, Skulptur und Identität vereint, wurde die in Eupen lebende Künstlerin You Huize mit dem 1.500 € dotierten Ostbelgien-Preis ausgezeichnet. In Arbeiten wie Orlando oder Weitlingstrasse 116 verhandelt sie Fragen der Zugehörigkeit, des kulturellen Displacement und der performativen Natur von Geschlecht. Ihre textilen Skulpturen stehen als poetische wie auch widerständige Akte der Selbstermächtigung.

You Huize stammt aus China und lebt in Eupen.

Ausstellung:

Die Werke aller elf Finalist:innen – Catherina Cramer, Cordula Ditz, Magdalena Frauenberg, Bethan Hughes, Myrthe van der Mark, Bernice Nauta & G.C. Heemskerk, Herlinde Raeman, Lynne Gbodjrou Kouassi & Nora Heidorn, Sophie Schmidt, Sandra Singh und You Huize – sind vom 13. April bis zum 24. August 2025 im IKOB zu sehen.

Der IKOB – Feministische Kunstpreis wurde 2019 ins Leben gerufen, um feministische Positionen in der Kunst zu fördern und sichtbar zu machen. In einer Zeit zunehmender gesellschaftlicher Spannungen setzt das IKOB ein bewusstes Zeichen für Vielfalt, Gleichberechtigung und die Kraft künstlerischer Utopien.

Alle sind herzlich eingeladen, die Ausstellung zu besuchen und die Vielfalt feministischer Kunst zu entdecken.

IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg 12b, 4700 Eupen

http://www.ikob.be

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