IKOB Black Box
Eupen. – Chloé Op de Beeck hat 2019 für ihre erste große Einzelausstellung im IKOB viel Zeit in Eupen verbracht. Sie hat dabei Stellen und Ecken unserer Heimatstadt aufgenommen, die uns oft verborgen bleiben, da sie zu alltäglich, zu vertraut, vielleicht auch zu unspektakulär sind. Chloé Op de Beecks Film ist anders als wir es gewohnt sind. Schnelle Schnitte und wilde Aktionen kommen bei ihr nicht vor. Feste Einstellungen auf ein sich nur langsam veränderndes Motiv sind dafür aber bei ihr die Regel. Letztlich sind es die realen und alltäglichen Situationen des Wartens, der Stille und der Nichtaktivität, die sie zu ästhetisch hochwertigen Situationen überhöht, denen man gerne zuschaut.
Die Arbeiten von Chloé Op de Beeck (geb. 1986, Belgien) bestehen aus Videos und Fotografien, die mit skulpturalen Objekten kombiniert werden. Sie ist fasziniert von dem, was sich am Rande des Alltäglichen abspielt, von Situationen des Wartens, des Schweigens und der Untätigkeit. Sie hält diese Momente fest, um sie anschließend in einem räumlichen Kontext zu präsentieren.
Auf diese Weise schafft sie Videoinstallationen, in denen filmische Elemente dekonstruiert und als Fragmente in einem Ausstellungsraum entfaltet werden. Ihre collageartige, assoziative Arbeitsweise führt zu Werken, die an Narrativität grenzen, ohne jedoch eine echte Geschichte zu erzählen. Durch das Warten und Infragestellen fängt sie Momente der Realität ein, die, anstatt eine Offenbarung oder eine Antwort zu zeigen, die Frage in den Vordergrund stellen. Ausstellung vom 24. September 2024 bis 5. Januar 2025 im IKOB.
Gleichzeitig läuft die Ausstellung „Into The Void – Leerstellen als Werkzeug künstlerischer Erkenntnis“ mit Leo Vroegindeweij, Ton Slits, Nathalie Brans, Tinka Pittoors
Zu sehen im IKOB – Museum für Zeitgenössische Kunst, Rotenberg 12b in Eupen, dienstags bis sonntags von 13 bis 18 Uhr.