St.Vith.- „Wir denken schon seit einigen Jahren über ein Gutscheinsystem nach, den Stein aber richtig ins Rollen gebracht hat unsere Fraktionskollegin Gisela Neissen-Maraite mit ihrem Vorschlag, dem Pflegepersonal eine Prämie als Anerkennung für die geleistete Arbeit in der Coronakrise auszuzahlen“, erklärten Bürgermeister Herbert Grommes und der für die Wirtschaftsförderung zuständige Schöffe Marcel Goffinet (beide Neue Bürgerallianz/NBA) am Freitag im St.Vither Rathaus.
In seiner Sitzung vom vergangenen Dezember hatte der Stadtrat auf Vorschlag der Mehrheitsfraktion NBA beschlossen, dem Personal der Pflegeeinrichtungen und -organisationen auf dem Gebiet der Gemeinde St.Vith eine Prämie in Höhe von 50 Euro in Form eines Einkaufsgutscheins zu gewähren, die in Geschäften auf dem Gemeindegebiet eingelöst werden können. Im Anschluss machte die Idee ihren Weg, dieses System auf nahezu alle Prämien der Gemeinde, angefangen bei den Geburts- und Adoptionsprämien über die Prämien für den Ankauf von Stoffwindeln, die Gemeindezuwendungen für Jubilare (Geburtstags und Hochzeiten) bis zu den Gemeindezuschüssen für den Einbau von Regenwasseranlagen und für Investitionen zur Energieeinsparung. Die Beträge werden künftig bis maximal 375 Euro in Form von Gutscheinen im Wert von zehn bzw. 25 Euro ausgezahlt. „Sollte die Prämie höher ausfallen, wird die Differenz wie bisher überwiesen“, so Marcel Goffinet. Einzig von dieser Umstellung ausgeschlossen ist die Bau- und Sanierungsprämie in Höhe von 2.500 Euro.
Um das Ganze sowohl für die Nutznießer als auch für die teilnehmenden Geschäfte so übersichtlich wie möglich zu gestalten, macht sich die Gemeinde die E-Business-Plattform Boncado zunutze. Nicht zuletzt könne so auch der Verwaltungsaufwand so gering wie möglich gehalten werden.
Auf der Webseite gutschein.st.vith.be können sich die Empfänger der Gutscheine eine Übersicht der teilnehmenden Geschäfte verschaffen. „Von den 188 Geschäften, die von uns angeschrieben wurden, haben sich bereits 66 registriert, was durchaus eine sehr gute Quote ist, wenn man bedenkt, dass zum Beispiel in Brüssel mit seinen 6.000 Geschäften nur 220 angeschlossen sind“, so Herbert Grommes. „Wir werden das neue Angebot aber weiter bewerben, denn unser Ziel ist es natürlich, dass so viele Geschäfte wie möglich mitmachen.“
Das System durchläuft aktuell mit den Pflegegutscheinen seinen Testlauf. „Jeder Gutschein ist mit einem QR-Code versehen und kann so digital in dem angeschlossenen Geschäft der freien Wahl eingelöst werden“, so Marcel Goffinet. Die Auszahlung erfolge wöchentlich und ohne Kosten für die Geschäfte.
Zudem sei der Wert der Gutscheine bewusst gering gehalten worden, um kleinere Einkäufe zu ermöglichen. „Wenn man bedenkt, dass wir die Geburtsprämie auf 130 Euro angehoben haben und wir im Schnitt jährlich rund 100 Geburten in unserer Gemeinde verzeichnen, so reden wir alleine für diese Prämie immerhin von 12.000 bis 13.000 Euro, die nicht mehr gleich wo, sondern in einem Geschäft unserer Gemeinde ausgegeben werden“, rechnet der Schöffe vor. Denkbar sei zudem, die kostenlose Plattform auf Geschenkgutscheine auszudehnen. „Die Webseite hat zudem zusätzliche Anwendungen und bietet den Geschäften und Einrichtungen, in denen die Gutscheine eingelöst werden, die Möglichkeit, sich kurz zu präsentieren.“
(Quelle: Grenzecho)
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