Neue Streuwiesen als Lernort für Kinder
Wirtzfeld. – In Wirtzfeld entsteht derzeit etwas ganz Besonderes – und etwas, das bleiben soll: Durch ein LEADER-Projekt werden rund um das Dorf drei neue Streuwiesen angelegt. Eine dieser Wiesen ist speziell für die Naturpädagogik vorgesehen. Sie soll ein Ort werden, an dem Kinder die Natur nicht nur kennenlernen, sondern sie erleben, anfassen und schließlich lieben lernen.
Das Ganze ist Teil des LEADER-Projekts „Grüne Dörfer, Resilienz und aktive Dorfgemeinschaften“. Sein Ziel ist die Stärkung von grüner (und blauer) Infrastruktur in und um die Dörfer, um die Artenvielfalt, die Widerstandsfähigkeit gegenüber den Folgen des Klimawandels und die Einbindung der Ortschaften in die Landschaft weiter zu verbessern. Die drei neuen Streuwiesen in Wirtzfeld sind ein konkretes Beispiel dafür, wie solche Maßnahmen direkt vor Ort wirken – ökologisch, pädagogisch und gemeinschaftlich.
Damit dieses Ziel nicht nur ein pädagogisches Konzept bleibt, sondern in den Alltag der Kleinsten hineinwächst, wurden die Kindergartenkinder von Anfang an aktiv einbezogen. Die Kindergartenkinder durften ihre Wünsche äußern – ihre Kindergärtnerin, Mieke Schröder, half ihnen dabei, sie aufzuschreiben. Die Kinder haben ihre Gedanken gemalt oder formuliert – und genau diese Wünsche sind nun ein fester Teil des Projekts. Bevor die jungen Obstbäume in die vorbereiteten Pflanzlöcher gesetzt wurden, durfte jedes Kind seinen eigenen Wunschzettel hineinwerfen. Ein kleiner Moment, der viel bedeutet: Die Wünsche wachsen dort jetzt gemeinsam mit den Bäumen, werden Teil des Bodens, Teil des Projekts. „So wächst alles miteinander“, sagt Mieke Schröder – Kinder, Wünsche, Bäume und Natur. Am vergangenen Freitag war es dann so weit: Die Obstbäume wurden gepflanzt. Mit großem Eifer schaufelten die Kinder Erde, halfen beim Gießen und betrachteten neugierig die jungen Bäumchen, die schon bald Früchte tragen sollen. Jedes Kind wird später ein eigenes Namensschild an „seinem“ Baum befestigen dürfen. Dadurch entsteht eine ganz persönliche Bindung zu einem Lebewesen, das hoffentlich Jahrzehnte stehen wird. Die Idee dahinter ist ebenso einfach wie wirkungsvoll: Wenn die Kinder im kommenden Jahr in die Grundschule kommen, können sie über viele Schuljahre hinweg beobachten, wie ihr Baum wächst – vielleicht sogar, wie er zum ersten Mal Blüten bildet, wie sich Früchte entwickeln und irgendwann die ersten Äpfel oder Birnen geerntet werden können. Besonders gut passt das zum diesjährigen Schulmotto in Wirtzfeld: „Gesund und lecker – Superhelden auf dem Teller“. Und so wird aus dem Apfel nicht nur ein leckeres Obst, sondern auch ein Symbol für Naturbewusstsein – zum Anfassen, Erleben und Mitnaschen.

