Kurier-Journal

Tradition in Holz gefasst

Sechsköpfige Schnitzgruppe präsentiert ihre Werke

(Fortsetzung von Seite 1)

Hünningen. – Die Wahl der Holzart hängt unter anderem von den Fähigkeiten des Schnitzers, vom abgezielten Endmotiv, vom gewünschten Farbton des Endprodukts ab. Besonders häufig wird Linde verarbeitet, da dieses Holz leicht zu beschaffen und relativ weich ist. Beliebt ist auch die Zirbelkiefer, die in höheren Lagen wie den Alpen wächst.

Darüber hinaus kommen Hölzer wie Nussbaum, Eiche oder Ahorn zum Einsatz.

Doch selbst innerhalb einer Holzart gibt es Unterschiede, wie Albert Schäfer betont: „Französische Eiche eignet sich beispielsweise besonders gut, da sie sehr eng gewachsen ist.

Man muss schließlich auch auf den Faserverlauf und viele andere Details achten.“

Aufgrund der aufwendigen Arbeitsprozesse haben viele Werke einen beträchtlichen Wert von mehreren Tausend Euro.

„Wir selbst können gar nicht genau sagen, was ein einzelnes Stück wert ist.

Doch bei anderen Ausstellungen bekommt man eine Vorstellung davon und da fallen Besucher regelrecht aus allen Wolken“, berichtet Erich Mertes.

In der Ausstellung sind ab heute die unterschiedlichsten Arbeiten zu sehen: Spiegelrahmen, christliche Figuren wie Krippen oder Darstellungen der Mutter Gottes bis hin zu Dreibeinern, die als Halterung dienen. Besonders ins Auge stechen die filigranen Werke von Albert Schäfer aus Elsenborn. Der Grund: Er ist der Einzige in der Gruppe, der eine fundierte Ausbildung in der Schnitzkunst absolviert hat.

Zu seinen Stücken gehören etwa eine Holztasche, die einst zur Zigarrenaufbewahrung für seinen Vater diente, oder eine Statue, die lange Zeit in der Vervierser Kapelle St. Lambert stand. „Ich habe die Kapelle öfter besucht, doch dort fehlte eine Figur des Schutzpatrons. Mithilfe eines Originals aus dem Jahr 1600 habe ich eine Statue nachgeschnitzt“, erklärt Schäfer. Bei seinen Arbeiten orientiert er sich oft an den Stilrichtungen der französischen Königshäuser unter Ludwig XIV. oder Ludwig XV.

Der Erfahrungsschatz von Albert Schäfer kommt auch den anderen fünf Schnitzern zugute: „Worauf Albert alles achtet und mit welcher Akribie er seine Projekte verfolgt, ist schon beeindruckend.

Da können wir bei weitem nicht mithalten“, lachen sie.

Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Oktober zwischen 14 und 19 Uhr in der Maas-Rhein-Straße 67 in Hünningen bei St.Vith zu sehen.

Der Eintritt ist frei.

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