Kurier-Journal

Speak Up!

Diskussionen über Fake News, Diskriminierung und KI

Eupen. – Vor kurzem fand zum vierten Mal die Speak Up! Tagungung des Eupener Instituts für Demokratiepädagogik (IDP) statt. Rund 60 Menschen aus ganz Ostbelgien und einige Menschen aus der angrenzenden Städteregion Aachen hatten sich für den Workshop und/oder den Abendvortrag angemeldet. Sabrina Kirschner, am Institut für Demokratiepädagogik für Fragen der politischen (Medien-)Bildung und die Vernetzungsstelle Speak Up! zuständig, freute sich sehr über den wachsenden Zuspruch für die Veranstaltung, bei der Austausch und Vernetzung in Kleingruppen zum Thema Fake News und Hate Speech im Vordergrund standen. Über den Tag verteilt gab es verschiedene Inputfragen, die sich mit Fake News und Hate Speech im Alltag befasst haben und zu einem vertieften Umgang mit der Thematik eingeladen haben. Einerseits ging es darum, erst einmal verschiedene Formen von Fake News und Diskriminierung erkennen und reflektieren zu können. Andererseits um den Umgang mit beiden Phänomenen: Was kann ich selbst tun, wo gibt es Anlaufstellen und wie kann ich Menschen in meinem Umfeld durch konkrete Maßnahmen oder Aktionen für den Umgang mit Fake News bzw. Hate Speech sensibilisieren.

Die Ergebnisse der verschiedenen Arbeitsphasen wurden kontrovers diskutiert. Ob Rassismus in der Schule oder dem Bus, Body Shaming im Supermarkt oder Diskriminierung bei der Post oder Fake News und Hass Kommentaren in Online-Portalen – es zeigte sich, dass Fake News und Hate Speech nach wie im Alltag der Ostbelgier*innen sehr präsent sind.

Ergänzt wurden die Gruppenarbeitsphasen um verschiedene kurze Vorträge.

Nicole Baltus von der Frauenliga stellte die Ausstellung zum Thema Body Positivity vor, die zuletzt im Museum Vieille Montagne in Kelmis gezeigt wurde.

Sabrina Kirschner vom IDP hatte einen Vortrag zum Thema „Zwischen Deep Fakes, Phishing, Trollfabriken und Algorithmen – Alltägliche Herausforderungen in den Sozialen Medien“ im Gepäck und damit verschiedene Themen aufgegriffen, die sich die Teilnehmenden gewünscht hatten. In der Diskussion nach dem Vortrag kam die Sprache dann noch einmal auf die Rolle von KI in den sozialen Medien. Denn mittlerweile sperren Facebook und Co. KI basiert Accounts und schalten diese auch nicht mehr frei. Laut Sabrina Kirschner ist es oft nun mal so, dass die KI nicht unterscheiden kann, ob man sich bei einem Post für oder gegen Hate Speech positioniert. Hinter gesperrten Accounts von Institutionen und VoGs gemäß der Facebook-Richtlinien stecken private Accounts und unter Umständen bei einer dauerhaften Sperrung sind auch private Erinnerungen und Fotos derjenigen, die die Accounts verwalten, unwiderruflich fort. Weitere Vorträge beschäftigten sich mit dem Media & Me Programm und der linguistischen Perspektive auf Hass. Den Abschluss des Tages bildete der Vortrag von Maximilian Kreter vom HAIT. Der Politologe stellte anschaulich die Folgen des Rechtsrucks bei den letzten Wahlen dar und schlug die Brücke von der deutschen Brandmauer zum belgischen „cordon sanitaire“.

Das IDP-Team zeigte sich zufrieden mit der Veranstaltung. Die ersten Anfragen, wann Speak Up! im Jahr 2025 stattfindet, sind schon gestellt.

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