Kurier-Journal

„Wenn das Herz schlägt, fließt die Sprache“

Interview mit dem Autor Freddy Derwahl

Ostbelgien/Aachen. – Das neue Freddy Derwahl-Lesebuch „Spitze Feder, zarte Hand“, das im „Eifeler Literatur Verlag“ (ELV) in Aachen erschienen ist, stellt belletristische Auszüge neben journalistische Texte, von Trakl oder Rilke inspirierte Lyrik neben Landschaftsbeschreibungen aus der Eifel oder den Ardennen. Die Texte stammen aus fünf Jahrzehnten. Der Autor behandelt vor allem zwei wesentliche Themen: seine Heimat und seinen unerschütterlichen katholischen Glauben. Vor kurzem führten wir ein kurzes Gespräch mit Freddy Derwahl: Nach den Erstlingswerken „Die Freiheit der Kirschbäume“ und „Wie eine Kerze in der Nacht“ schafften Sie spätestens mit der märchenhaften Geschichte „Die Füchse greifen Eupen an“, die 1980 sogar als Fortsetzungsroman in der AVZ erschienen war, den literarischen Durchbruch. Atmet in der Fabel ein Hauch von Zeitlosigkeit? Viele Leser haben die „Füchse“ geschätzt, u.a. der bundesweit bekannte damalige AVZ-Chefredakteur Dr. Anton Sterzl und mein verstorbener Freund, der Lütticher Generalvikar Karl Gatzweiler.

Der GE-Verleger Alfred Küchenberg gab sogar eine zweite Auflage heraus. Aktueller wäre heute „Die Wölfe greifen Eupen an“. Daran arbeite ich gerade. Ihre beiden wichtigsten Romane sind m.E. „Der Mittagsdämon“ und „Bosch in Belgien“, die autobiografisch gefärbt sind. Schreiben Sie oft über sich selbst und über Ihre persönlichen Erlebnisse?

Der große Bestseller-Autor Umberto Eco sagte, dass Literaten immer über ihre eigenen Obsessionen schreiben. Wenn das Herz schlägt, fließt die Sprache.

Ihre Biografie „Anselm Grün“, die in sechs Sprachen übersetzt wurde, erreichte bisher die höchste Auflage Ihrer Bücher. Was macht in Ihren Augen das Phänomen Anselm Grün aus?

Er schreibt und spricht verständlich und faszinierend über seinen christlichen Glauben. Ein Kontemplativer mit weltweiter Wirkung. Sucher suchen ihn. Ich habe einige Monate mit ihm verbringen dürfen. Zugleich mystischer Gentleman und schüchtern wie ein Kind. Was hören Sie lieber von Ihren Lesern: Freddy Derwahl ist ein „unermüdlicher Gottsucher“ oder ein „guter Erzähler spannender Geschichten“?

Ein Erzähler spannender Gottsuche.

GH.

Erhältlich ist das neue Werk in der Geschäftsstelle des Grenz-Echo sowie im ostbelgischen und Aachener Buchhandel.

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