Kurier-Journal

Frauenliga in Groningen

Kultur, Geschichte, Land und Leute kennenlernen

Ostbelgien. – Im Rahmen des Erasmus+ Programms haben im Juli zwei Vorstandsmitglieder und eine Ehrenamtliche der Frauenliga VoG eine dreitägige Weiterbildung in den Niederlanden absolviert.

Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung. Im Nordosten der Niederlande, am nördlichen Ende des Hondsrug, hatten sie die Möglichkeit, Kultur und Geschichte sowie Land und Leute der Regio Groningen-Assen kennenzulernen. Die Stadt Groningen besitzt 64 Viertel (wijk oder buurt), zusätzlich gehören seit 2019 auch die Gemeinden Ten Boer und Haren dazu. Die 1614 gegründete Universität und eine Fachhochschule haben insgesamt ca. 50.000 eingeschriebenen Studenten.

Groningen ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Es ist eine berauschende, abwechslungsreiche Stadt mit einem vielseitigen Angebot an Kultur und Veranstaltungen. Sie besitzt schöne, historische Baudenkmäler (z.B. Grote Markt, Martinitoren), nette Einkaufsstraßen und zahlreiche gute Restaurants.

In Groningen sind viele internationale Unternehmen ansässig und Menschen aller Nationen leben dort. Deshalb ist es nicht unüblich, neben niederländisch auch englisch und deutsch zu sprechen. Das Englisch der Niederländer ist in der Regel sehr gut, da sie meist bereits von klein auf, mangels niederländischer Synchronisationen, Fernsehen und Filme auf Englisch schauen.

Die Delegation der Frauenliga hatte auch die Möglichkeit, einen genaueren Einblick in das Multikulturelle Frauenzentrum Jasmijn in Groningen zu erhalten. Mit den Mitarbeitenden vor Ort konnten sich die Frauen in einem Gemisch aus Niederländisch, Deutsch und Englisch austauschen. Direkt positiv fiel die angenehme, freundliche und bunte Atmosphäre in den Räumen auf und die herzliche Begrüßung durch Alice und Carla. Beide Frauenorganisationen stellten sich gegenseitig in einem sehr offenen Gespräch vor und es wurden viele Gemeinsamkeiten festgestellt, obwohl die Anzahl angesprochener Frauen und Einzugsgebiet nicht unterschiedlicher hätten sein können. Bei Jasmijn handelt es sich um eine Organisation in einer Großstadt. Groningen hat eine Fläche von 198 km² und ca. 234.977 Einwohner, mit Umland 505.000, davon sind die Hälfte Frauen. Die Frauenliga dagegen ist aktiv in der DG mit 77.000 Einwohnern.

Jasmijn wurde im März 1987 gegründet, die Frauenliga 1923.

Neun bezahlte Mitarbeiter hat Jasmijn und 32 freiwillige Helfer/innen am Standort Florestraat. 65 Ehrenamtliche verrichten Arbeiten in den verschiedenen Stadtteilen. Die Aktivitäten finden während der Grundschulzeiten statt und für die Kleinsten gibt es eine Kinderbetreuung in sehr schönen und gut ausgestatteten Räumen. Manche Gruppen treffen sich auch abends. So werden pro Woche ca. 500 Frauen erreicht. Das Gebäude hat einen Innenhof, ein Nebengebäude und freundliche Büro- und Veranstaltungsräume (Werken, Basteln, Kursräume, Computerraum, Tanz- und Sportsäle), verteilt auf drei Etagen. Das Ziel und die Vision von Jasmijn sind es, das Bewusstsein für die soziale Stellung der Frau zu wecken und die Wahlmöglichkeiten der Frauen zu verdeutlichen. Als Ausgangspunkt hierfür werden auf die eigene Kraft der Frau und ihre Talente verwiesen sowie auf die Stärkung des persönlichen Verantwortungsbewusstseins. Ein weiteres Ziel ist es, das Verhältnis zwischen Migrantinnen und den niederländischen Frauen zu verbessern und den gegenseitigen Respekt des kulturellen und religiösen Hintergrundes zu fördern.

Anhand von 55 Kursen, Workshops und einmaligen Aktivitäten, Frauentreffs, Beisammen sein zur Erholung und Entspannung, kulturellen und kreativen Begegnungen sowie Aus- und Weiterbildungen bemüht man sich, die Ziele und Visionen von Jasmijn zu erfüllen.

Als Projekte realisiert Jasmijn, ganz ähnlich wie die Frauenliga, eine Reihe von Aktivitäten, die sich auf Sprache, gesellschaftliche Teilnahme und auf Eingliederung in die Arbeitswelt konzentrieren.

Des Weiteren arbeitet man mit anderen Organisationen wie Schulen, Sozialen Netzwerken, Gemeinden und Sozialhilfezentren zusammen, nach dem Motto: wir stärken uns durch gemeinsame Expertise. Als Projektbeispiele wurden u.a. „Aktiv mit Sprache“, das in verschiedenen Stadtteilen angewandt wird, Interkulturelle Frauengruppen, „Oase“, „Jasmijn Zorgt“, „MatriaMarkt“ und „Jasmijn Werkt“ vorgestellt.

Mit finanzieller Unterstützung der Europäischen Union.

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