Kurier-Journal

Personelle Neubesetzung beim Musikverband Födekam Ostbelgien

Online-Generalversammlung

Ostbelgien. – Der Verwaltungsrat des Musikverbandes Födekam ist kürzlich bei seiner online abgehaltenen Generalversammlung personell bestätigt und erneuert worden. Die Mandate von Ewald Zanzen, Christian Peiffer und Evelyne Louvet liefen aus, diejenigen von Jean-Pierre Beckers und Marc Lemmens wurden verlängert. Als neues Verwaltungsratsmitglied wurde Harald Mollers gewählt. Die Generalversammlung, die von Jochen Mettlen moderiert wurde, hat den Vorstand entlastet und die Planungen für das laufende Jahr gutgeheißen. Fragen der Teilnehmer betrafen unter anderem die corona-konforme Wiederaufnahme der Vereinstätigkeiten.

Bei seinen ersten Zusammenkünften hat der neue, zahlenmäßig verkleinerte Verwaltungsrat einige personelle Entscheidungen getroffen und den Weg zu einer „teamorientierten“ Führung eingeschlagen. In mehreren Kommissionen sollen künftig die Aufgabengebiete des Verbandes möglichst effizient bearbeitet werden. Diese befassen sich mit Projekten, mit musikalischen Fragen, mit Verwaltung und Finanzen, mit den Kontakten zur Deutschsprachigen Gemeinschaft sowie mit interner und externer Kommunikation.

Als Präsident des Verbandes Födekam wurde vom Verwaltungsrat Marc Komoth aus Eupen-Kettenis gewählt, das Amt der Sekretärin übernimmt künftig Brigitte Cloot aus Eupen, Kassierer des Verbandes ist jetzt Jean-Pierre Beckers aus Hergenrath. Die weiteren Verwaltungsratsmitglieder sind: Horst Bielen, Steven Gass, Rainer Hilger, Marc Lemmens, Harald Mollers und Alexander Wahl.

Der Verwaltungsrat hat zudem einstimmig beschlossen, den bisherigen Präsidenten Horst Bielen zum Ehrenpräsidenten und den ausgeschiedenen bisherigen Sekretär Ewald Zanzen zum Ehrenmitglied des Verbandes zu ernennen.

Neben diesen personellen und strukturellen Fragen hat der Musikverband Födekam die letzten Monate auch dazu genutzt, über die Inhalte seiner Tätigkeiten und seine Aufgaben nachzudenken. So wird unter anderem als neue Dienstleistung den angeschlossenen Vereinen, die als Vereinigung ohne Gewinnerzielungsabsicht konstituiert sind, demnächst ein Angebot zum Abschluss einer Verwaltungsratshaftpflichtversicherung unterbreitet werden. Projekte, die aufgrund der Lockerung der Corona-Bestimmungen nun wieder ins Auge gefasst werden können, sollen wieder aufgenommen und gegebenenfalls teilweise neu ausgerichtet werden. Zudem will der Verband verstärkt als Dienstleister der Vereine auftreten, Entwicklungen analysieren und den Vereinen beim Umgang damit zu helfen versuchen. Födekam hofft, den knapp 120 angeschlossenen Gesang- und Musikvereinen auch in Zukunft Interessenvertreter und Ideengeber zu sein.

Für den Verband und die Vereine gilt es, auch neue Wege zu beschreiten und sich den Umgang mit gewissen gesellschaftlichen Entwicklungen zu überdenken. Der neue Födekam Präsident nannte den Trend nach Individualismus und Selbstverwirklichung, das abnehmende Gemeinschafts-, Dorf- und Vereinsgefühl, das rückgängige freiwillige gesellschaftliche Engagement. Diese Entwicklungen seien zum Teil durch den Einschnitt der letzten Monate wohl noch erheblich verstärkt und beschleunigt worden. Die Vereine müssten mit diesen Tatsachen zu leben lernen und diesen aber auch gegebenenfalls entgegenzusteuern versuchen. Es werde sich zeigen, wie das viel beschworene „lebendige ostbelgische Vereinsleben“ künftig aussehen werde, so Marc Komoth. Er zeigte sich zuversichtlich, dass der Födekam-Verwaltungsrat im Umgang damit gut aufgestellt ist: „Tolle Musiker und Musikpädagogen, Sänger und Instrumentalisten, Leute mit großer organisatorischer und politischer Erfahrung, Leute, die mit Zahlen umgehen können und die sich mit Verwaltung auskennen“, so beschrieb er den neu aufgestellten Verwaltungsrat.

Was die aktuelle Situation der Amateurkunstvereinigungen in Ostbelgien betrifft, wird Födekam kurzfristig eine Art „Denkfabrik“ ins Leben rufen. Dabei soll – auch vor dem Hintergrund des Wiederbeginns nach der langen Corona-Unterbrechung – ein Austausch angestoßen werden über die Fragen: Wie können wir Instrumentalmusik und Gesang wieder attraktiver machen? Wie gehen unsere Vereine mit dem gesellschaftlichen Wandel um? Wie kann Födekam den Vereinen in diesem Prozess helfen?

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