Kurier-Journal

Duale Ausbildung – weil ich gerne kreativ bin!

Frisöre pflegen, färben und schneiden Haare nach neuesten Techniken und Trends. Aber auch klassische Arbeiten, wie zum Beispiel das Wickeln von Dauer- oder Wasserwellen, gehören zu diesem kreativen Beruf dazu. Sie sind dafür verantwortlich, dass Frisuren, Perücken und Haar-Extensions gut aussehen und perfekt sitzen. Ihre Kunden zählen auf eine kompetente Stilberatung. Gute Kenntnisse über Gesichtsformen, Haarstrukturen und eine individuelle Farbberatung sind Grundvoraussetzungen, um die Kunden zufriedenstellen zu können. Jugendliche, die sich für diese Ausbildung interessieren, sollten stilsicher sein und ein Auge für Trends haben. Üben können die Frisörazubis an Puppenköpfen bevor sie an die lebenden Modelle gelassen werden.

Viviane Scholl, Auszubildende im 1. Jahr beim Frisörsalon Haarmony in Eupen, schloss 2015 ihr Abitur erfolgreich ab und stand ziemlich planlos vor ihrer Zukunft. Sie startete erst ein Studium im Bereich Tourismus und zog dafür sogar nach Lüttich, wo sie aber schnell merkte, dass dies nicht das Richtige für sie war und abbrach.

Dann begann eine Zeit des Ausprobierens, die jedoch nicht ganz so einfach war, da sie bereits alleine lebte und ihre Wohnung finanzieren musste. Sie begann einen Abendkurs an einer Schauspielschule und half nebenbei in einem Frisörsalon aus. “Wider Erwarten fand ich großen Gefallen an dem Beruf, er war kreativ und sozial, passte also zu mir“, so Viviane. Der erste Schritt in die richtige Richtung.

Sie war aber noch immer unsicher, weil die Ausbildungsentschädigung nicht ihre Lebenshaltungskosten deckte. Es folgte ein zweimonatiges Praktikum beim Radio. “Ich interessierte mich für einen Studiengang im Bereich Medien in Köln. Bis das losgehen sollte, habe ich gekellnert, um Geld zu verdienen”, beschreibt Viviane weiter ihren vielseitigen Werdegang. Sie fand Freude an dem Studiengang, fühlte sich aber nicht vollständig. An einigen Wochenenden half sie wieder im Frisörsalon aus und merkte bald, dass sie sich mehr auf dortige Wochenenden freute als auf das Studium. Als Corona dann  das Leben aller Menschen auf den Kopf stellte und die Kurse nur mehr im Online-Modus stattfanden, entschied sie sich den Beruf auszuüben, der ihr bisher am meisten Spaß gemacht hatte. Der Beruf, bei dem es nie langweilig werden würde. Sie unterschrieb ihren Ausbildungsvertrag mit dem Frisörsalon Haarmony.

Dank der richtigen Unterstützung, einem Eingliederungseinkommen vom ÖSHZ, kann sie ihre Wohnung finanzieren und sich in ihrer Ausbildung vollständig entfalten. “Zum ersten Mal in meinem Leben habe ich das Gefühl, alles richtig zu machen und keine Angst mehr vor dem, was morgen kommt. Die Ausbildung zur Frisörin war die beste Entscheidung für mich und mein Leben!”

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