Ostbelgien.- Sind die Oberflächen beschädigt oder Teile des Möbels wackelig, haben lieb gewonnene Schränke, Kommoden, Tische und Stühle ihre besten Zeiten hinter sich. Doch oft lässt sich ein defektes Möbelstück in wenigen Arbeitsschritten erneuern. Ein paar Tipps für gängige Reparaturen.
– Kratzer und Risse im Holz
«Oberflächliche Kratzer im Lack können durch eine Möbelpolitur oder mit Retuschierstiften verdeckt werden. Tieferliegende Beschädigungen mit Wachs», erklärt Joachim Henschel, Tischlermeister und Sachverständiger in Berlin. Möglich ist eine Reparatur mit Weichwachsen oder Hartwachsen, die sowohl farblos als auch in vielen Holzfarben verwendet werden können. «Weichwachs eignet sich gut, um schmale Kratzer und Bohrlöcher zu füllen. Hartwachs ist belastbarer und daher auch für breitere Ausbrüche nützlich», sagt Henschel.
– Abblätternder Lack
«Wenn alte Lackstellen am Holz abplatzen, sollte das ganze Möbelstück fachgerecht abgelaugt, abgebrannt oder abgeschliffen werden», erklärt Henschel. «Wenn man aufs rohe Holz kommt, sollte man das Holz erst schleifen und dann wässern, das heißt mit einem Schwamm und lauwarmen Wasser anfeuchten», erklärt er. Danach stellen sich die Holzporen wieder auf, sodass sie die Farbe wieder aufnehmen.
- Unschöne Oberflächen
Manchmal ist es einfach nur die Farbe, die das Möbelstück nicht mehr zeitgemäß erscheinen lässt. Hier heißt es: «Einfach mal ausprobieren, was gefällt», sagt Mareike Hermann von der DIY Academy in Köln. «Ein altes Schränkchen in ‘Eiche rustikal’ wirkt mit einem pinken oder türkisfarbenen Anstrich plötzlich ganz anders», sagt die Expertin.
Statt Farbe können auch andere Materialien die Oberflächen verschönern: «Auf eine altmodische Holztischplatte kann man Glasmosaikfliesen kleben und auf glatten, kunststoffbeschichteten Regalen und Schränken haften Tapeten mit einem Sprühkleber», sagt Hermann.
Und auch Henschel hat noch ein paar Tipps auf Lager: «Folierte Spanplattenmöbel können fein angeschliffen und mit einem fachgerechten Decklack eine neue Farbe erhalten.» Allerdings sei dies nicht ganz so einfach, da Oberflächen Blasen werfen oder aufquellen können. Henschel rät, ein solches Vorhaben erst einmal an einer nicht direkt sichtbaren Stelle auszuprobieren. Die Alternative sind Selbstklebefolien. Aber: «Auch dies erfordert großes Geschick und es kann bei größeren Fronten recht teuer werden», sagt er.
– Wackelnde Möbelbeine
Holzstühle werden im Laufe der Zeit oft instabil. An den Verbindungsstücken lässt der Leim nach, Rückenlehne und Stuhlbeine beginnen in der Fassung zu wackeln. «Am besten das Möbelstück wird dann komplett auseinandergenommen, so dass die einzelnen Teile neu verbunden werden können», rät Hermann. Alte Dübel werden durch passende Holz- und Flachdübel ersetzt. Stuhlteile, die stark belastet werden, sollten verleimt werden. Wackelnde Beine von Stühlen und Tischen kann man mit sogenannten Stuhlbeinwinkeln wieder fixieren.
– Defekte Scharnierlöcher
«Wenn ein Türscharnier herausbricht, kann das beschädigte Bohrloch mit Zwei-Komponentenkleber repariert werden», empfiehlt Henschel. Diese Paste drückt man entweder mit dem Scharnier in die Öffnung oder man füllt erst nur die Masse ein. Dann lässt man diese aushärten, um darin ein neues Loch für das Scharnier zu bohren.
(Quelle: dpa)
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