Ostbelgien. – Butter schaumig schlagen, dann Zucker nach und nach einrieseln lassen und schließlich esslöffelweise Vanillepudding unterrühren – fertig ist die klassische deutsche Buttercreme. Klingt einfach und ist es theoretisch auch. Praktisch können indes einige Pannen auftreten.
Gerinnungsgefahr bei verschiedenen Temperaturen
«Zum Beispiel, wenn Butter und Pudding nicht die gleiche Temperatur haben, könnte die Creme gerinnen», sagt der Augsburger Konditormeister Gerhard Schenk. Um das zu verhindern, sind beide Zutaten weder zu kalt noch zu warm – «am besten bei etwa 20 Grad zimmerwarm», so Schenk, der auch Präsident des Deutschen Konditorenbundes ist.
Realisieren lässt sich das mühelos. Ein Grundrezept für Buttercreme hat die Münchner Backbuchautorin Christa Schmedes: Ein Päckchen Vanille-Puddingpulver mit 400 Milliliter Milch (nicht mit 500 Milliliter) sowie 50 Gramm Puderzucker zu einem Pudding kochen. Mit einer Klarsichtfolie abdecken und für mindestens eine Stunde auf dem Tisch stehen lassen.
«250 Gramm Butter am besten gleich danebenlegen», erklärt Schmedes. So kommen Butter wie Pudding auf die gleiche Temperatur. Während beides ruht, kann es losgehen mit dem Zubereiten des Teigs – ob nun Rührteig, etwa für einen Frankfurter Kranz oder Donauwellen, oder ein Biskuitteig für die traditionelle Buttercremetorte.
Butter schlagen – bis sie weiß wird
Ist der Teig fertig, dann nichts wie ran ans Rühren der Buttercreme. «Ohne etwas Zeit und Sorgfalt misslingt sie», stellt Schmedes klar. Erst einmal gilt es, die weiche Butter so lange schaumig zu schlagen, bis sie schon fast weiß geworden ist. Das dauert mindestens fünf, besser zehn Minuten.
Dann langsam 50 Gramm Puderzucker einarbeiten. Schließlich ein Esslöffel Pudding in die Masse geben und sorgfältig verrühren. Den restlichen Pudding löffelweise dazugeben und weiter rühren. «Dadurch wird die Creme luftig», so Schenk. Ist sie trotz dieses Vorgehens zu fest, dann stimmt ihm zufolge irgendetwas mit den Mengenverhältnissen nicht. «Man sollte immer genau nach dem Rezept arbeiten.»
Im Wasserbad wird Creme wieder geschmeidig
Manchmal passiert es aber doch: Die Buttercreme gerinnt und sieht grieselig aus. Kein Grund zur Panik! Um sie wieder geschmeidig zu machen, erwärmt man zwei bis drei Esslöffel Buttercreme im Wasserbad und rührt sie glatt. «Die angewärmte Creme nach und nach unter Rühren zu der übrigen Crememasse geben und cremig aufschlagen», so Schmedes.
Eine andere Option: 20 Gramm Kokosfett zerlassen, noch warm langsam unter die Buttercreme rühren und cremig aufschlagen. Wird die Creme erst gar nicht fest, dann nimmt man 150 Gramm Sahne und schlägt sie mit einem Teelöffel Sahnesteif steif. Buttercreme löffelweise unterrühren und alles zu einer luftigen Creme aufschlagen.
Braune Creme mit Schokopudding und Espresso-Pulver
Klassische deutsche Buttercreme ist cremeweiß. So muss sie aber nicht immer aussehen. Einen braunen Farbton bekommt sie bei einer Espresso-Buttercreme. Dafür werden zwei Päckchen Puddingpulver mit Schokoladengeschmack mit zwei Esslöffeln Espresso-Pulver gemischt, daraus dann zunächst der Pudding gekocht, der dann später in Verbindung mit Butter und Zucker zur Espresso-Buttercreme wird.
Wer der Buttercreme nicht nur eine farbige, sondern auch eine fruchtige Note geben möchte, kann den Pudding statt mit Milch mit einem Saft oder Lebensmittelfarben anrühren.
Statt Pudding ruhig mal Himbeerpüree probieren
Buttercreme schmeckt auch ohne Pudding. Etwa als Himbeercreme. Hierfür hat Schmedes ein Rezept: 500 Gramm Himbeeren waschen und trocken tupfen. Mit 150 Gramm Gelierzucker im Mixer pürieren. Die Masse mit zwei Esslöffeln Himbeersirup in einen Topf geben und zehn Minuten kochen. Die Mischung durchs Sieb streichen, mit Folie abdecken und bei Raumtemperatur etwa eine Stunde abkühlen lassen.
Bis dahin schon mal 200 Gramm weiche Butter mit 30 Gramm Puderzucker mit dem Mixer cremig rühren. Dann weiterrühren und dabei das Himbeerpüree löffelweise zugeben. Die Creme anschließend auf hoher Stufe etwa eine Minute kräftig durchrühren und aufschlagen. «Die Himbeercreme-Menge reicht für eine Torte mit zwei Böden im Durchmesser von 26 Zentimeter», so Schmedes.
(Quelle: dpa)
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