Kurier-Journal

Brüsseler Autosalon feiert Jubiläum

Vom 14. bis 22. Januar in den Ausstellungshallen des Heyselgeländes: 100. Ausgabe der „Brussels Expo“

Brüssel. – Nach zwei Jahren Unterbrechung wegen der Coronakrise kehrt der Brüsseler Autosalon zurück. Vom 14. bis 22. Januar findet in den Ausstellungshallen des Heyselgeländes die 100. Ausgabe statt. Der Branchenverband Febiac, der die Messe organisiert, erwartet zum Jubiläum 300.000 Besucher. Etwa 50 Automarken haben ihre Teilnahme zugesagt, auch wenn der Autosalon eine kleinere Fläche als in der Vergangenheit einnehmen wird. Die Ausgabe 2023 wird sich nach Angaben der Organisatoren auf „Technologie, Nachhaltigkeit und Fahrspaß“ konzentrieren.

„Als der Autosalon 2020 seine Pforten schloss, konnte sich niemand vorstellen, dass es so lange dauern würde, bis die nächste Messe stattfinden würde“, so Febiac-Geschäftsführer Andreas Cremer. „Seitdem hat sich der Automobilmarkt grundlegend verändert: Elektrifizierte Antriebe haben den Durchbruch geschafft, und der Markt wurde mit neuen Modellen und neuen Akteuren überschwemmt. In diesem Zusammenhang wird der Autosalon 2023 neben seiner üblichen Rolle als Schaufenster des Sektors auch als Informations- und Popularisierungszentrum für die breite Öffentlichkeit fungieren.“ So können die Besucher in einem speziellen Bereich mit 150 Plätzen im Palais 9 an Konferenzen von Experten und Ausstellern teilnehmen. Educam, Diagnose Car, Greenpower und die Armee werden sich einen Bereich für Lehrer und Schüler teilen, um die Beschäftigungsaussichten in der Branche und die neuesten technologischen Innovationen vorzustellen, wobei der Schwerpunkt auf der Lkw-Mechanik liegt. In diesem Sektor herrscht seit mehreren Jahren ein akuter Mangel an qualifizierten Arbeitskräften.

Mussten die sogenannten A-Messen in Genf, Paris und Frankfurt inzwischen, teils durch Corona ausgebremst, das Handtuch werfen, so startet der Brüsseler Salon zu seinem runden Jubiläum erneut kräftig durch. Dass die Brüsseler Expo, in der Vergangenheit häufig als B-Messe belächelt, sich stets eindeutig als Verkaufssalon positioniert hat, dürfte ihr nun in die Karten gespielt haben. „Wir sind den Importeuren und nationalen Niederlassungen äußerst dankbar, dass sie uns ihr Vertrauen entgegenbringen und die Messe als Kommunikations- und Aktivierungsvektor wählen”, so Andreas Cremer: „Wir sind sehr stolz darauf, die Anwesenheit von mehr als 50 Automobilmarken vermelden zu können. Wenn man zu den Marken, die mit einem traditionellen Stand vertreten sind, diejenigen hinzurechnet, die ihre Modelle auf gemeinsam genutzten Flächen präsentieren werden, erreichen wir einen Repräsentationsgrad von über 95 Prozent des belgischen Automobilmarktes.“ Es konnten auch zahlreiche Europa-Premieren nach Brüssel geholt werden, die in der Vergangenheit Frankfurt, Genf oder Paris vorbehalten waren. Zum ersten Mal wird beim 100. Autosalon zudem der renommierte Wettbewerb „The Car of the Year“ veranstaltet, bei dem seit 1964 das beste auf dem europäischen Markt vertriebene Automobil ausgezeichnet wird – eine Preisverleihung, die bisher traditionell in Genf stattfand und nun erstmals nach Brüssel migrierte.

Traditionsgemäß ist der Brüsseler Salon auch Anlass zu einem Rück- und Ausblick auf die Entwicklungen des belgischen Automarktes. Im abgelaufenen Jahr wurden in Belgien insgesamt 366.303 neue Personenkraftwagen zugelassen. Das waren unter dem Strich 4,39 Prozent weniger als im Vorjahr 2021. Im Jahr 2019, also vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie, waren in unserem Land noch 550.003 neue Pkw zugelassen worden. Im Jahr 2020 waren es 431.491 neue Personenkraftwagen. Im Jahr 2021 sank diese Anzahl weiter auf 383.123 neue Personenkraftwagen.

Seit August 2022 hat sich der Markt jedoch wieder positiv entwickelt: Das Jahr 2022 endete mit einem fünften monatlichen Anstieg der Neuzulassungen von Personenkraftwagen in Folge.

Dennoch konnten diese letzten fünf Monate die Verluste auf dem Automobilmarkt der vorangegangenen sieben Monate nicht ausgleichen. Zu bemerken gilt, dass Lieferrückstände bei Neufahrzeugen wegen Produktionsstopps in Automobilfabriken durch Ausgangsbeschränkungen in Zusammenhang mit der Pandemie, Halbleitermangel und gestörten Logistikketten infolge des Ukraine-Kriegs den Zufluss von Neufahrzeugen in den Bestandswagenpark deutlich gebremst und so das Volumen des Gesamtparks zusätzlich belastet haben. Nach Ende dieser temporären Verwerfungen hofft Febiac indes auf eine Stabilisierung des Bestands und erwartet keine dramatischen Einbrüche.

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