Geschichtsträchtige Entdeckungen auf dem Burgareal
(Fortsetzung von Seite 1)
St.Vith. – „Diese und andere Ausbesserungsmaßnahmen scheinen also auf die Herren von Monschaw zurückzuführen sein.“
Dr. Wolfgang Messerschmidt geht aufgrund der Mauerreste davon aus, dass die Burg nach ihrer Zerstörung durch die Armee Ludwig XIV. im pfälzischen Erbfolgekrieg (1688-1697) sofort repariert und Teile der Gebäude der Burg weiter verwendet wurden. „Das lässt auf drei große Benutzungsphasen schließen: Die erste Phase beginnt nach ihrem Bau im 14. Jahrhundert, die zweite nach ihrer Zerstörung im pfälzischen Erbfolgekrieg und eine dritte aus der Zeit der Herren von Monschaw und des Heinz Pip. Es könnte sein, dass sie zu Vorratszwecken oder als Weinkeller genutzt wurden. Die endgültige Preisgabe der Burg erfolgte durch die Bombardierung von St.Vith im Zweiten Weltkrieg.“
An der nördlichen Seite der Burgmauer konnten die Archäologen in dieser Woche eine breite Öffnung freilegen, die nach hinten zugemauert ist. „Eine Vermutung ist, dass dies später erfolgt ist, weil die Zeiten unsicherer wurden und sich die Burgherren besser gegen feindliche Angriffe schützen wollten.“
Wie Shayne Piront, Beraterin von Kulturminister Gregor Freches bei dem Ortstermin bekanntgab, werden in Kürze öffentliche Begehungen der Ausgrabungsstelle angeboten. „Wir möchten nicht nur den Mitgliedern der Bürgerinitiative, sondern der breiten Öffentlichkeit ermöglichen, sich das Burgareal anzuschauen.“
Die Führungen finden statt am 27. November, 15. Dezember, 15. Januar 2025 und 23. Februar 2025, jeweils von 13 bis 15 Uhr. Es soll jede halbe Stunde eine Führung unter Voranmeldung stattfinden. Die Anzahl Teilnehmer ist auf 25 pro Führung begrenzt. Anmeldungen sind unter der Mailadresse kulturerbe@dgov.be möglich.
Mit den jetzigen und den künftigen Entscheidungsträgern im St.Vither Rathaus, sprich dem neuen Gemeindekollegium, und der Bürgerinitiative Burg werde sich der Minister zeitnah über ein Nutzungskonzept der Burg austauschen. „Die Burg sollte der Bevölkerung zugänglich gemacht werden und auch in einem pädagogischen Kontext genutzt werden können“, so Shayne Piront.
(Quelle: GrenzEcho)