Aarschot.- „Visualize. Execute. Dominate“. Diese Worte ihres Trainers Mark Hosmar gingen Anne-Sophie Jost in den letzten Stunden vor dem Wettkampf immer wieder durch den Kopf. „Visualisieren. Ausführen. Dominieren”. Nach Monaten der Vorbereitung und des Trainings kam es jetzt nur noch darauf an zu zeigen, was sie kann. Die 23-jährige Medizinstudentin aus Sankt Vith trat am 8. April bei den belgischen Meisterschaften im Powerlifting (Kraftdreikampf) in Aarschot/Löwen an und wurde in ihrer Klasse (-76 kg) belgische Meisterin.
Im Kraftdreikampf geht es darum in 3 Versuchen pro Disziplin in der jeweiligen Gewichts- und Altersklasse die höchstmögliche Anzahl an Kilos zu heben. Die 3 Disziplinen sind die Kniebeuge, das Bankdrücken und das Kreuzheben. Die Summe der 3 besten Versuche ergibt das Total, welches den Sieger bestimmt.
145 kg im Kniebeugen, 82,5 kg im Bankdrücken, 176 kg im Kreuzheben (belgischer Rekord) und somit ein Total von 403,5 kg (belgischer Rekord) – das sind die erreichten Werte, mit denen Anne-Sophie sich gegen fünf andere Frauen durchsetzte und den Titel in ihrer Klasse sicherte.
Angefangen mit dem Powerlifting hat „anneso_fitness”, wie sie auf Instagram heißt, im April 2022. Zu dem Zeitpunkt startete sie ein Coaching bei FBSC, dem Online-Coaching Service für Powerlifting, Crossfit, Strongman und generelle Fitness in Ostbelgien. Im Anschluss fokussierte sie ihr Training auf Powerlifting. „Das Gefühl auf der Plattform zeigen zu können, wofür ich hart gearbeitet habe, finde ich unglaublich beflügelnd“, so die 23-Jährige. Anfang 2023 qualifizierte sie sich für die belgischen Meisterschaften.
„Aktuell trainiere ich 4 Mal pro Woche während ungefähr 1,5 bis 2 Stunden. Manchmal länger und manchmal weniger lange, in Funktion des Trainings, das ansteht und der Trainingsphase, in der ich mich befinde“, so die St.Vitherin.
Neben ihrem Medizin-Studium absolviert sie eine Ausbildung zum Personal-Trainer und hat parallel dazu bereits begonnen, als Assistenz-Coach zu arbeiten. „Ich möchte jeden (und ganz besonders Frauen) dazu ermutigen, Stärke in jeder Hinsicht als etwas Positives zu betrachten und helfen, einfacher die eigenen Ziele zu erreichen, egal wie die aussehen. Ich finde es wichtig, sich nicht kleiner zu machen als man ist, sondern den Platz einzunehmen, den man braucht und für sich einzustehen. Und Frauen auf ihrem Weg zu begleiten, bereitet mir unglaublich viel Freude und treibt mich täglich an, weiter zu machen und immer besser zu werden in Allem was ich tue”, erklärte die stärkste Frau Belgiens in ihrer Gewichtsklasse.
Ihre sportlichen Ziele sind klar gesetzt: Sich immer weiter verbessern, immer stärker werden und die Qualifikation für die europäischen Meisterschaften im März 2024. A.H.

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