Herbstkonzert
(Fortsetzung von Seite 1)
Bütgenbach/Berg. – Dieses Werk, das die Formation in klanglicher Ausgewogenheit und straffer Rhythmik spielte, beanspruchte wahrlich alle Register eines symphonischen Blasorchesters und machte deutlich, welche Möglichkeiten ein solches Ensemble hat.
„El Camino Real“, der Königsweg, wird der 970 km lange historische Weg genannt, der die spanischen Missionsstationen entlang der Küste des heutigen Kaliforniens miteinander verband. Farbenreiche Instrumentierung mit Anna Niessen als Solistin und gezielt eingesetzte Perkussionsinstrumente belebten das durch diesen Königsweg inspirierte Werk von Alfred Reed, das bis zum energiegeladenen Ende eine anrührende Stimmung verbreitete.
Als letztes Werk zeigte die komplette Formation, die einen stattlichen Klangkörper bildete, bei der bekannten konzertanten „Marche des parachutistes belges“ von Pieter Leemans in Form von traumhaften Melodienbögen den abenteuerlichen Alltag der belgischen Fallschirmspringer. Dieses Werk war überzeugend sowohl im fein ausgewogenen Spiel der Musiker als auch in der technisch sicheren Spielweise.
Lieder von der Sehnsucht nach Freiheit und Gerechtigkeit
Nach einer kurzen Umbaupause erwarteten die Zuhörer alsdann mit Spannung die Beiträge der Gäste des Raerener Gospelchors „Joyful Spirit“ unter der Leitung von Maria Hermanns und mit Stan Deckers am Piano.
Eine Auswahl dieser zu Herzen gehenden Songs der schwarzen Amerikaner, die von der Sehnsucht nach Freiheit, Gerechtigkeit und einem Leben ohne Unterdrückung sprechen, erklang am Samstagabend in der Kirche.
Dem Ensemble mit Sängerinnen und Sängern aus der Euregio gelang es hervorragend, die überbordende Fröhlichkeit, die tiefe Melancholie dieser Weisen zu transportieren und die Zuhörer schnell in seinen Bann zu ziehen.
Die 25 Sängerinnen und Sänger begeisterten das Publikum
Das Publikum, das wunderbar mitging, war begeistert und entließ die 25 Sänger und Sängerinnen mit minutenlangen stehenden Ovationen. Einzig die lächelnde Madonna im Lichterkranz zum Rosenkranzmonat im Chorraum der Stefanuskirche blieb scheinbar von der musikalischen Lebens- und Glaubensfreude unbeeindruckt.
Doch andere Wunder als stimmliche zu erwarten, wäre wohl vermessen gewesen.
(Quelle: GrenzEcho)
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